Klaus Störtebeker - Kultureller Urlaub an der Ostsee

Sind Sie bereit für ein Abenteuer?

Die raue See bläht die Segel auf, würziges Salz gräbt sich in spröde Lippen. Die alten Holz­planken knarren unter dem Gewicht der prunk­vollen Beute. Die Piraten feiern, ihre Humpen sind voll. Einer von ihnen singt am lautesten. Schließen Sie die Augen: Hören Sie ihn? Sehen Sie Ihn? Dann sind Sie bereit für die Begegnung mit der Legende Klaus Störtebeker.

Rügen: Anno 1360

In diesem Jahr der Stürme und dunklen Tage atmete Klaus Störtebeker auf Rügen die erste Seeluft in seine Lungen. Störtebeker war der Freibeuter aller Freibeuter und wurde oft als der Herr über Leben und Tod bezeichnet. Von der Insel Rügen brach er auf, um mit dreiundzwanzig Jahren auf den Nordmeeren Freibeuter­kapitän zu werden - grauenhaft, gnadenlos und verflucht gerecht.

Wussten Sie, dass zwanzig Städte um den Titel als seine Heimatstadt buhlen?

Er kannte das harte Leben an Land. Es brachte ihm kein Glück. Er war in Verruf geraten. Nach einer blutigen Schlägerei wurde er aus seiner Heimatstadt vertrieben. Und dennoch war er kein Kind von Traurigkeit, denn trinken konnte wie kein anderer!

Das brachte ihm seinen Namen «Stürz den Becher», kurz: Störtebeker. Die Legende besagt, dass er dafür mindestens einen ellenhohen 4-Liter-Humpen geleert hat - in einem Zuge.

Ein Pirat, wie ihn noch keiner erlebt hat

Störtebeker heuerte an und fand unerschrockene Kameraden wie Gödeke Michels, Henning Wichmann, Klaus Scheld und Magister Wigbold. Sie wollten mehr und nannten sich großspurig die «Likedeeler» («Gleichteiler»). Sie wurden Freibeuter mit der Erlaubnis des schwedischen Königs, Schiffe und Häfen der dänischen Feinde auszurauben.

Nach der Seeschlacht eroberten Sie den Hafen von Visby auf der Insel Gotland. Klaus Störtebeker machte Beute um Beute. Tollkühn hatte er sich an der Route zwischen Hamburg und England eingenistet. Er und seine Crew griffen respektlos an, sobald sie wertvoll beladene Hansekoggen am Horizont ausmachten. Die Kaufleute verloren ein Vermögen. Erbost versammelten sie ihre Schiffe. Sie waren fest entschlossen vor Helgolands Küste der dreisten Piraterie ein Ende zu setzen.

Das Leben einer Legende

Anno 1402. Überrumpelt von dem Angriff wurden Klaus Störtebeker und seine Männer von der Flotte des Simon von Utrecht überwältigt und zum Tode verurteilt. Auf dem Grasbook zu Hamburg kam es zu seinem letzten großen Auftritt, der ihn bis heute unsterblich macht.

Die Legende erzählt: Vor seiner Hinrichtung fasste Störtebeker einen Entschluss. Er bat die Ratsherren der Stadt um Gnade für seine Kumpane. Es sollten diejenigen vom Richtschwert des Henkers verschont bleiben, an denen er mit abgeschlagenem Kopf vorbeigehen könne.

Nachdem das Schwert ihm seinen Kopf abgeschlagen hatte, gelang es Störtebeker tatsächlich die Reihe seiner Piraten abzuschreiten. Elf seiner Gefährten hatte Störtebeker passiert. Ob sie wirklich begnadigt wurden? Das bleibt verborgen. Doch eines ist klar: Der furchtlose Freibeuterkapitän wäre stolz, dass das «Bier der Gerechten» seinen Namen trägt: Störtebeker.